ProjektViReTa – Therapiestudie zur Wirksamkeit eines Abstinenz-Trainings in virtueller Realität als Zusatzkomponente zu…

Grunddaten

Akronym:
ViReTa
Titel:
Therapiestudie zur Wirksamkeit eines Abstinenz-Trainings in virtueller Realität als Zusatzkomponente zu einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Tabakentwöhnungsprogramm (ViReTa)
Laufzeit:
01.05.2017 bis 30.04.2020
Abstract / Kurz- beschreibung:
Kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierte Interventionen (KVT) sowie KVT in Kombination mit medikamentöser Unterstützung gelten als etablierte und wirksame Methoden der Tabakentwöhnung. Langfristig werden damit jedoch lediglich Abstinenzraten von maximal 35% erreicht. Zudem ist die Akzeptanz medikamentöser Behandlungsstrategien zum Teil sehr gering. Auch in den kommenden S3-Leitinien der AWMF (2014) sowie den Behandlungsempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (2010) wird angesichts der Nebenwirkungen und Kontraindikationen zurückhaltend zur Anwendung von Medikamenten neben den üblichen Nikotinersatztherapeutika geraten. Bei der KVT von Abhängigkeitserkrankungen wird aktuell die Wirksamkeit einer zusätzlichen Cue Exposure zur Reduktion des Cravings verstärkt diskutiert. Es hat sich gezeigt, dass Cue Exposure zur Optimierung des Behandlungserfolgs beitragen kann. Zusätzlich liegen überzeugende Hinweise vor, dass eine solche Cue Exposure auch erfolgreich in Virtueller Realität (VR) durchgeführt werden kann. Da für ein Cue Exposure basiertes Abstinenztraining in VR als Komponente der Tabakentwöhnung bisher keine gut kontrollierte Studie vorliegt, soll in der vorliegenden kontrollierten, randomisierten Studie die Wirksamkeit eines solchen Trainings als zusätzliche Therapiekomponente in Kombination mit einem etablierten KVT-Tabak-entwöhnungsprogramm untersucht werden. Es wird angenommen, dass in der Gruppe der Patienten, die KVT plus VR Abstinenztraining erhalten, 1) die Abstinenzrate nach 6 Monaten signifikant höher ist als in der Standardbehandlung, 2) als sekundäre Outcomemaße die motivationalen und neurophysiologischen Reaktionen auf Rauchreize sowie Selbstberichte zum Rauchverlangen stärker reduziert werden, 3) aufgrund von Selbstaussagen, motivationalen und neurophysiologischen Reaktionen auf rauchbezogene Reize zur Baseline ein differenzieller Therapieerfolg vorhergesagt werden kann. Zur Untersuchung der Hypothesen werden in einer bizentrischen Studie (Tübingen, Regensburg) 240 erwachsene, gesunde Raucher randomisiert entweder einer KVT plus cue exposure basierten Abstinenztraining in VR oder einer KVT plus einer Kontrollbedingung zugewiesen. Beide Programme bestehen aus 6 wöchentlichen, je 90-minütigen Gruppensitzungen (KVT nach dem Modell „Nichtraucher in 6 Wochen“), die entweder um Einheiten zur Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson (Kontrollbedingung) oder um ein VR Abstinenztraining zur Unterstützung einer forcierten Habituation an suchtmittelassoziierte Reize (Cues; Abstinenztraining in VR mit Cue Exposure) ergänzt werden. Katamnesen werden 1, 3 und 6 Monate nach Behandlungsende durchgeführt. Zusätzlich werden die motivationalen und neurophysiologischen Reaktionen auf rauchbezogene Reize auch zum Follow-up Zeitpunkt nach 6 Monaten erhoben. Wir erwarten eine deutliche Verbesserung des Outcomes der KVT durch die zusätzliche Integration des Abstinenztrainings in VR, die sich insbesondere in einer erhöhten Abstinenzrate im Follow-up nach 6 Monaten zeigt.
Schlüsselwörter:
Sucht
addiction
Tabakabhängigkeit
Entwöhnung
virtuelle Realität
virtual reality

Beteiligte Mitarbeiter/innen

Leiter/innen

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute, Medizinische Fakultät

Lokale Einrichtungen

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kliniken und klinische Institute
Medizinische Fakultät

Geldgeber

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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